"Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen:Wurzeln und Flügel"
Johann Wolfgang von Goethe
Die neurofunktionelle Reorganisation
verbindet anthroposophische und neurologische Erkenntnisse miteinander,
um die statomotorische und natürliche Entwicklung
des Menschen nach
zuvollziehen. Sie hat das Ziel, das Zentral-nervensystem und somit auch
das System„Sprache“ zu organisieren bzw. zu reorganisieren.Bei der Methode
der neurologischen Reorganisation von Temple Fay handelt es sich um die
Wiederholung der wichtigsten Phasen der motorischen Entwicklung (Körperübungen)
zum Erlernen der basalen Bewegungsmuster, die entweder gar nicht oder in ihrer Qualität nur unzureichend durchlebt wurden.
Frau Padovan erkannte in Zusammenarbeit mit Kieferorthopäden den Stellenwert der prälinguistischen Funktionen (myofunktionelle Übungen). Da diese sehr bedeutsam für die Anbahnung und Entwicklung der Sprache sowie des Sprechens sind, ergänzte Beatriz Padovan die Methode der neurologischen Reorganisation zur neurofunktionellen Reorganisation.
Im Rahmen der Therapie sollen diejenigen Mängel oder Versäumnisse, die im Verlaufe der Entwicklung
und der neurologischen Organisation aus unterschiedlichen Ursachenkomplexen auftraten, ausgeglichen, funktionell wiedergewonnen, entwickelt bzw. verbessert werden. Dem Gehirn wird Gelegenheit gegeben, Entwicklungsstufen zu durchlaufen, die zuvor ausgelassen oder nur undifferenziert erfüllt wurden.
Die Körperübungen beginnen mit den natürlichen Bewegungen nach der Geburt (Strampeln, Bein-
rotation, Kopf heben) und führen über das Rollen, Robben, Kriechen, Krabbeln und den Bärengang hin zum aufrechten Gang. Darüber hinaus werden Übungen zur Handmotorik, Augenbewegungsentwicklung
sowie Atmung und Mundmotorik durchgeführt. Sämtliche Übungen werden von rhythmusgebenden
auditiven Stimuli in Form von gesprochenen oder gesungenen Versen begleitet.
Die Reime und Lieder
beeinflussen den Rhythmus auf natürliche Art äußerst günstig, da die Muskeln nachweislich besser
reagieren.
Die Therapiematerialien werden so weit wie möglich dem alltäglichen Gebrauch entnommen, da diese einen natürlichen Umgang ohne klinischen Charakter ermöglichen.